Samstag, Januar 29, 2011

zuggespräche über berufsbilder

mit einem entsprechenden zeitlichen abstand kann ich nun emotional relativ unbeteiligt über meine erlebnisse während der zugfahrt kurz vor silvester nach nürnberg berichten.
es war eine kater-strophe!
aber um nicht dem klagegesang der deutschen beZÜGlich dieses themas ein weiteres nichtssagendes kapitel hinzuzufügen, berichte ich hier lediglich über eine bemerkenswerte begegnung mit der jungen frau, mit der ich mich dann doch ziemlich gut unterhalten habe. zunächst kamen wir auf kochrezepte... weil einer der anwesenden, aber für mich aufgrund der wand aus menschen nicht sichtbaren männer von heißer schokolade mit verschiedenen geschmacksrichtungen zu reden begann. das aas! unsere beste kreation war schokoforelle in aspik. nun aber los, ab in die küche!
schließlich kamen wir aber doch noch auf das allgegenwärtige und ebenso ätzende thema der berufe. die gute frau: soldatin. ich: krippenpädagogin. "aber das geht ja quasi hand in hand!", hätte ich zu ihr sagen müssen. "ich zieh sie hoch, du mähst sie nieder!" aber schlagferitg ist man immer erst am nächsten tag.
eines haben unsere berufe aber gemeinsam: eine wirklich gute welt erkennt man daran, dass wir überflüssig sind.

Sonntag, Januar 23, 2011

dekadenz und schlaflose nächte

durch eine einmalige feldforschung bei meiner gestrigen fortbildung ist es mir erstmals gelungen, nachzuweisen, dass schlaflose nächte direkt proportional zu dekadenz ansteigen. das liegt nicht etwa, wie bisher von hermeneutisch arbeitenden deppen angenommen, daran, dass der mensch, erdrückt von der verantwortung, die das viele geld mit sich bringt und umringt von feinden, die ihm ein schlechtes gewissen ob seines eigennutzes einzureden versuchen, sich nachts besorgt auf seinem lager wälzt. nein! es liegt an dem kaffeevollautomaten, der im büro der dekadenten rumsteht. himmel, war der kaffee köstlich! gegen halb drei habe ich dann wenigstens versucht zu schlafen. viertel vier ist es mir dann wohl ungefähr gelungen.
es lebe die empirie!

Samstag, Januar 22, 2011

g'schwätz

ich denke, langfristig werde ich hier eine eigene kategorie für sprüche von jens einführen müssen. gestern wieder sehr schön. ich steige zu jens in die dusche. er schaut mich betroffen an: "du, ganz im ernst, eine dritte person würde hier nicht mehr reinpassen."
potztausend!

Montag, Januar 17, 2011

heilige quellen

ich habe ein neues mineralwasser entdeckt, weil ich in einem anderen supermarkt einkaufen war. heute habe ich es mit zur arbeit genommen. juppidei. es besteht anlass zur freude, ja! ich dachte immer, bei stillem wasser könne man nicht viel falsch machen, aber aufgemerkt! es kommt nämlich nicht aus irgendeiner dahergelaufenen mineralquelle, sondern aus einer derart heiligen, dass der dort wohnenden gottheit jährlich ein opfer dargeboten wird. hmmm. *eifrig_nick* tausende von pilgern begeben sich anfang januar zu der stätte, werfen ihr opfer hinein und rufen laut: "oh gottheit der holden quelle unserer. hier bieten wir dir, zu erhaltung gar unvergleichlicher quelligkeit deiner, ein opfer dar: 20 tote moschusochsen. wir haben das ganze jahr gesammelt! hallelujah! (in ermangelung einer besseren anrufungsformel)" und wer von dem wasser kostet, dem wird sogleich klar: das ist alles wahr!

Mittwoch, Januar 12, 2011

billige pointe

wenn es mir bei meiner arbeit in den sinn kommt, ins büro zu wollen - und das kommt nicht allzu selten vor - muss ich die krippe in einen extraflur verlassen. letzteren betretend schaue ich immer genau in ein offen stehendes, aber sich wild unter arbeitseifer befindendes büro hinein und damit auch seitlich auf einen mann zwischen 45 und 50. er lässt sich, weil er den durchgangsverkehr gewöhnt ist (weiß der FUCHS, warum das büro offen steht), nicht dazu hinreißen, einen blick zur seite zu riskieren, weil er ernsthaft arbeitet. nicht so wie wir. wie auch schon der koch bemerkte: "wollen wir mal ne woche den job tauschen? so ein bisschen kinder in eine reihe setzen, das kann ich auch!" meine kollegin dazu: "der würd sich aber umgucken, das ist ein knochenjob!" meine einschätzung: stimmt, aber was kann ich dafür, dass ich den geileren job hab? hö! aber der brave leser möge sich nicht von meinen abschweifungen betrüben lassen, denn sie sind gar nicht so weit. die garderobe, in der ich die kinder zum warten hingesetzt hatte und der eingang zum flur zum büro sind gerade mal 5 schritte voneinander entfernt. also zurück zum flur.
tapp.
tapp.
tapp.
tapp.
tapp.
*nach_klinke_ausstreck*
mist.
ja OKEEE, es sind 6!
tapp.
der ernste mann arbeitet also. und arbeitet. und arbeitet.
nicht mal, wenn ich ein kind dabei hab, lächelt er. das ist so eine art permanente arbeitseifer-gesichtslähmung. ich mein nicht, dass er unfreundlich wäre, nein! er grüßt immer brav zurück, wenn ich mich verabschiede oder frohe weihnachten wünsch oder sowas.
nicht aber heute.
ich betrete den flur, bin nur dezent mit sachen bepackt und gerade, als ich die tür zur krippe hinter mir schließen will, fällt mir ein: mädel, wie willst du den aushang machen, wenn du den fotoapparat in der gruppe liegen lässt? hm? gar nicht. war ja klar. das entlockt mir ein meiner ansicht nach recht zurückhaltendes, aber scharf gezischtes: "shit!"
und als ich mich umdrehe, um möglichst plakativ frustriert zurück zu gehen, erblicken meine müden augen etwas unfassbares. der ernste kerl guckt zu mir rüber. UND! er grinst schelmisch übers ganze gesicht. und zwar ziemlich sympathisch.
hatter also doch humor.
ob er wohl nicht gedacht hat, dass so jemand mit knallroten gummischuhen und stets besabberter und sonstwie gebeutelter klamotte des fluchens fähig ist?
so oder so.
die pointe war billig.
aber wirkungsvoll

Sonntag, Januar 09, 2011

das wetter

nun, es ist winter. der schnee liegt meterhoch (fast). arktische winde wehen um alle nasen, die irrwitzig genug sind, das haus zu verlassen. die autos fahren nur mehr durch freigefräste eistunnel. immerhin sind wir in bayern. auch im oktober gab es schon schnee. das allein ist noch nicht weiter überraschend. so von wegen süddetuschland und so.
trotzdem entstand heute dieses bild von mir beim frühstück.
...auf dem balkon...

Sonntag, Januar 02, 2011

krieg dem pulverschnee

in der friedlichen, verschneiten weihnachtszeit mit den ellis, der antje und meinem schwager olilaf in sachsen kam es dem weiblichen teil der herde in den sinn, einen schneemann bauen zu wollen. allein schon, um die männerquote zu heben. gleichberechtigung muss sein. nun. dem zum trotze beharrte der schnee darauf, schön pudrig fein, schweinekalt und außerdem unpappbar zu sein. schneemann ade, dachte er sich. hat wohl was gegen gleichberechtigung. aber was sich die weibsen ein mal in den kopf gesetzt haben, das wächst da blitzschnell fest. das ist wie mit löwenzahn. da kannst du rupfen und rupfen, er hat einfach zu tiefe wurzeln. aber ich schweife ab. nachdem die schwesti und ich das dach vom carport abgeschippt hatten - und ja, es war nötig - haben wir zuerst eine wilde schlittenparty mit all unseren freunden auf dem darauf entstandenen hügel veranstaltet, die vierschanzentournee gemanagt und dann...nach der après ski-party... naja. anhand der fotos ist sicher erkennbar, dass die gleichberechtigung gesiegt hat.



auch ein schneemann an der straße darf nicht fehlen. allein schon als statussymbol. also, um klar zu signalisieren: hier wohnen total alberne deppen.


mutti meinte aber, design müsse sein und gab dem schneemann die entsprechenden konturen.


schwesti und ich schmückten uns dann mit den fremden federn.


nur der schneemann beim carport... der hat nicht lange durchgehalten. er hat sich ganz und gar zugeschneit, wohl, weil er es nicht ertragen konnte, dass seine erbauerin (siehe oben) mit einem anderen, weniger frostigen mann (olilaf) durchgebrannt und zu sich nach hause emigriert ist. armer carportschneemann.


nun, wer mitgezählt hat, hat auch bemerkt, dass sich die quote wieder geändert hat. da wir das nicht zulassen können, wird dem schneemann an der straße kurzerhand sein geschlecht aberkannt. er heißt nun: schnee. seltsam treffend...