Dienstag, April 21, 2015

füße baden

ich habe ja nun meine lieblings-webcam, mit der ich den kieler strand regelmäßig schmachtend beobachte. zu meiner überraschung gibt es erstaunlich wenige hartgesottene bader um diese jahreszeit, aber die wohnen wohl alle ein stückchen näher an kiel, die cam ist am touristrand und meine wohlbekannten kältegehörlosen mitbader sind nun mal in falckenstein am steinigen ufer. ohne falke. so ist es trotz april und eitel sonnenschein recht still am von mir treu begutachteten strand. außer ein paar möwen traut sich kein schwein, das kühle nass auch nur mit dem kleinen zeh zu berühren. da denke ich mir: "sissies!", trinke stumm meinen kaffee zur guten aussicht und plötzlich trampelt so mir nichts, dir nichts ein fröhlicher quietschgelber bagger durchs bild... genau an der wasserlinie entlang. das war ein leicht surrealer moment. aber er wollte eben auch mal füße baden.

Donnerstag, April 09, 2015

laut gewordener frust

nun sind es nur noch 120 tage, bis wir nach kiel ziehen. ich bin fest entschlossen, diese gebührend zu genießen, denn es ist ja am ende hier doch vieles einfach unersetzlich schön, nicht zuletzt meine arbeit. nicht aber, wenn ich gerade heimweh habe. dann werde ich gelegentlich etwas unleidlich. so zum beispiel als ich neulich mit jens aus dem ebenfalls schönen sachsen zurück in den süden gefahren bin. wir waren gerade dabei, ein bisschen herumzuspinnen, wie wir das in kiel mit dem wohnwagen machen und was man so alles im garten und am strand anstellen kann, da kam eine tolle wolkenformation am horizont in sicht. ich dachte noch: "cool, das sieht aber spektakulär aus!" nach ein paar minuten wurde mir klar, was ich da so bewundernd anstarre und ich habe sehr ungefiltert folgendes von mir gegeben: *frustriert_ächz* "ach das sind ja gar keine wolken, das sind die fucking berge!" jens hat daraufhin mächtig gekichert und prophezeit, dass ich das nächste dritteljahr entgegen meiner sonstigen moralischen grundsätze wohl zu seiner größten erheiterung des öfteren ganz unten in die sprachschublade greifen werde. das habe ich natürlich vehement abgestritten. heute jedoch bin ich fahrradbewehrt an einem zeitungskasten vorbei gefahren, der - um aufmerksamkeit heischend - verkündete: "strandkrieg am starnberger see!" ich war zwar mutterseelenallein, habe aber dennoch laut kundgetan: "das ist kein strand, bei so tümpeln ist das ein scheiß-ufer."
was zu beweisen war. (aber nich dem jensi petzen!!!)