Samstag, Mai 24, 2008

arbeitsdemenz

so, liebe freunde der sonne, ich hab tatsächlich wieder den fleißmeisen-stand erreicht, aber wie üblich zeigt das auswirkungen, die nicht gänzlich positiv sind. "ich möchte, dass du dich jetzt auf deinen dings sessel ne stuhl setzt, sahra, äh, lara, ähm, katharina mein ich. puh" ich bin der verdrehungsmeister bei uns auf arbeit. neulich erwischte mich die praktikantin, wie ich auf dem sofa saß mit einem säugling auf dem schoß, den ich füttern wollte. das war noch nicht das schlimme, auch wenn es nicht mein baby war. nein! ich hab darauf gewartet, dass die milch sich abkühlt und so derartig löcher in die luft gestarrt, dass eigentlich nur noch ein dumpfes: "häääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääää" dazu gefehlt hätte. sie meinte nur zuckersüß: "seestern! du träääääääumst!" mann, war das peinlich, mein gehirn hat wohl gemeint: "ach was, is ja egal, die milch kühlt auch ohne mich ab, ich geh mir mal ne runde die beine vertreten...", was ja im prinzip nicht ganz falsch ist, aber genau wie meine zunge könnte auch mein gehirn ruhig vorher mal bei mir nachfragen, ob ich das auch so ok finde! und dann zehn minuten später nochmal! die praktikantin hat sich aus ihrem dienst mit: "träum schön!" verabschiedet.
vor lauter stress hab ich mir aber ein supergoldiges plüschi zugelegt. jaja, ich weiß. ja, ich hab schon genug davon. ja, aber wenn es doch so süß ist? fabian hat auch ganz schön verzweifelt geguckt und die verkäuferin meinte in anbetracht seines blickes, dass sie einen gute psychologischen beratungsdienst kennt. (echt!) nennen wir es einfach stressabbau. immerhin hab ich schon 50 überstunden. also ein frosch als handpuppe, dessen mund man bewegen kann. der kommt jetzt demnächst wieder mit zur arbeit und macht mit den kindern tierpädagogik. juchu!
und gestern hat mich doch im ernst mein finanzberater im studivz gegruschelt. ich glaub, ich geh kaputt.

Mittwoch, Mai 07, 2008

missbrauch pädagogischer macht?

ich arbeite ja neuerdings etwas öfter in der kinderkrippe. hin und wieder kommt es da zu begebenheiten, die ich einfach ganz fest einpacken muss, um sie irgendwo zu verstauen, damit sie nicht weg kommen. so kann ich sie dann in ganz ganz schlechten zeiten wieder rauswühlen und mich drüber wegschmeißen, wie kinder sind..und wie erwachsene zu kindern sind. zum beispiel:

erzieherin zu kind: "was soll ich denn auf dein brot legen?"
kind: "lami"
erz: "hat der lami denn auch einen vornamen? heißt der vielleicht sa?"

oder

ich wusste nicht mehr, welchen brotbelag ein kind gegessen hatte, aber das sollen wir zumindest meistens auch auf die tageszettel schreiben, damit die eltern einen überblick über die vorlieben ihrer kinder in der krippe haben. ich frag also meine kollegin. da sie sich auch nicht erinnern kann, fragt sie das kind selbst:
"hast du käse gegessen?"
kind: "ja."
erz: "hast du wurst gegessen?"
kind: "ja."
erz: "hast du einen elefanten gegessen?"
kind: "ja."
erz: "das dachte ich mir schon."
sie hat es dem kind dann zwar noch gesagt, dass das ja nicht sein kann, aber die kleine war einfach mit ja-sagen beschäftigt - und ich mit lachen.

gerade fällt mir auf, dass alle situationen mit essen und mit der gleichen erzieherin im zusammenhang stehen, das kann kein zufall sein. nächste situation:

ein kind (3) deutet auf ein 10 wochen altes baby (wirklich explizit auf das baby und nicht etwa auf dessen milchflasche!) und sagt: "das kann man nicht essen."
ja, das stimmt. hmhm. haben wir ihr auch so gesagt.

einige wochen zuvor hatte ich eine anders gelagerte situation mit einem 2,5 jahre alten mädchen. sie saß in der küche und bearbeitete knete mit großem eifer und mit besteck, das bei uns als knetwerkzeug benutzt wird. ich war in der zwischenzeit mit putzen und damit beschäftigt, mich mit ihr zu unterhalten. wohl inspiriert von der küche und dem besteck tat sie so, als würde sie essen zubereiten. ich fragte dann irgendwann, was das denn wohl sei. daraufhin sagte sie voller stolz: "babyfleisch."
oh mann, was macht der geschulte pädagoge dann? nachfragen, aber sogar die kollegin im büro verstand wie ich beim zweiten mal immernoch: "babyfleisch". super. ich hab sie dann erstmal fröhlich weiter kneten lassen und wir haben uns unterhalten, woher das fleisch kommt...also von welchen tieren...und was für geräusche die machen, aber ich hab bald damit aufgehört, weil das die kleine echt wenig interessierte. sie sagte immer mal wieder: "babyfleisch" und freute sich in sich hinein. wohl, weil ich keine ahnung hatte, was sie eigentlich von der welt wollte. also hab ich's einfach dabei belassen und weiter mit ihr gespielt, als wäre das ganz normales essen. wuargh! und was gibt es zum fleisch dazu? da sagt das kind: "apfel" (oder irgend etwas vergleichbar geschmackskompatibles, weiß nich määäär) und kurze zeit später: "babyapfel". aaaaha. doch keine kannibalin...nur eine unzulässige verallgemeinerung des wortes "baby" für "klein". kinder sind kuhl. und erwachsene echt schwer von begriff.

Sonntag, Mai 04, 2008

neues von meiner zunge

also ich war ja neulich beim arzt. bei einer ärztin eigentlich. die hat in mich rein geleuchtet und zwar mit so einer süßen kleinen taschenlampe - mitten in den mund, um zu sehen, ob das licht zu den ohren wieder raus kommt. dabei sagte sie: "Ihre Zunge sagt, Sie müssen mehr trinken."
ja. also meine zunge sagt ja den ganzen tag lang ziemlich viel. meistens sogar mehr, als mir lieb ist und ohne mich vorher zu fragen, ob sie das alles sagen darf. aber dass sie mich so hintergeht, diese kuh! dabei hab ich immer fleißig getrunken wie verrückt, aber grüner tee zählt nicht, sagt die ärztin und meine zunge sagt das auch! aber nicht zu mir, sondern zu irgendeiner dahergelaufenen ärztin, dabei bin ich viel länger mit ihr zusammen gewesen! *heujel* was soll ich nur tun?
mehr trinken.
ok.
hab ich auch gemacht und schwupps bin ich gleich eine viertelstunde länger gerannt als sonst. dumdidum.