missbrauch pädagogischer macht?
ich arbeite ja neuerdings etwas öfter in der kinderkrippe. hin und wieder kommt es da zu begebenheiten, die ich einfach ganz fest einpacken muss, um sie irgendwo zu verstauen, damit sie nicht weg kommen. so kann ich sie dann in ganz ganz schlechten zeiten wieder rauswühlen und mich drüber wegschmeißen, wie kinder sind..und wie erwachsene zu kindern sind. zum beispiel:
erzieherin zu kind: "was soll ich denn auf dein brot legen?"
kind: "lami"
erz: "hat der lami denn auch einen vornamen? heißt der vielleicht sa?"
oder
ich wusste nicht mehr, welchen brotbelag ein kind gegessen hatte, aber das sollen wir zumindest meistens auch auf die tageszettel schreiben, damit die eltern einen überblick über die vorlieben ihrer kinder in der krippe haben. ich frag also meine kollegin. da sie sich auch nicht erinnern kann, fragt sie das kind selbst:
"hast du käse gegessen?"
kind: "ja."
erz: "hast du wurst gegessen?"
kind: "ja."
erz: "hast du einen elefanten gegessen?"
kind: "ja."
erz: "das dachte ich mir schon."
sie hat es dem kind dann zwar noch gesagt, dass das ja nicht sein kann, aber die kleine war einfach mit ja-sagen beschäftigt - und ich mit lachen.
gerade fällt mir auf, dass alle situationen mit essen und mit der gleichen erzieherin im zusammenhang stehen, das kann kein zufall sein. nächste situation:
ein kind (3) deutet auf ein 10 wochen altes baby (wirklich explizit auf das baby und nicht etwa auf dessen milchflasche!) und sagt: "das kann man nicht essen."
ja, das stimmt. hmhm. haben wir ihr auch so gesagt.
einige wochen zuvor hatte ich eine anders gelagerte situation mit einem 2,5 jahre alten mädchen. sie saß in der küche und bearbeitete knete mit großem eifer und mit besteck, das bei uns als knetwerkzeug benutzt wird. ich war in der zwischenzeit mit putzen und damit beschäftigt, mich mit ihr zu unterhalten. wohl inspiriert von der küche und dem besteck tat sie so, als würde sie essen zubereiten. ich fragte dann irgendwann, was das denn wohl sei. daraufhin sagte sie voller stolz: "babyfleisch."
oh mann, was macht der geschulte pädagoge dann? nachfragen, aber sogar die kollegin im büro verstand wie ich beim zweiten mal immernoch: "babyfleisch". super. ich hab sie dann erstmal fröhlich weiter kneten lassen und wir haben uns unterhalten, woher das fleisch kommt...also von welchen tieren...und was für geräusche die machen, aber ich hab bald damit aufgehört, weil das die kleine echt wenig interessierte. sie sagte immer mal wieder: "babyfleisch" und freute sich in sich hinein. wohl, weil ich keine ahnung hatte, was sie eigentlich von der welt wollte. also hab ich's einfach dabei belassen und weiter mit ihr gespielt, als wäre das ganz normales essen. wuargh! und was gibt es zum fleisch dazu? da sagt das kind: "apfel" (oder irgend etwas vergleichbar geschmackskompatibles, weiß nich määäär) und kurze zeit später: "babyapfel". aaaaha. doch keine kannibalin...nur eine unzulässige verallgemeinerung des wortes "baby" für "klein". kinder sind kuhl. und erwachsene echt schwer von begriff.
1 Comments:
kinder sind ja wohl mal das allerbeste auf der welt (und ich bin froh, dass ich meine immer wieder abgeben kann :))
23:11
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