Sonntag, April 10, 2011

geistiger durchzug

neulich hatte ich besuch. also eigentlich hatte jens besuch, aber das erwähne ich nur den hyperkorrektionisten zuliebe, denn noch genauer genommen tut es nicht das geringste zur sache. also der jens hatte neulich besuch und ich war auch zufällig da. deshalb durfte ich zeuge eines grandiosen geistigen durchzuges werden, der seinesgleichen sucht. gerade war die rede von einem seltsamen unbekannten, mit dem sich ein weiterer nicht anwesender eine weile angeregt unterhalten hatte. von solchen dritten und vierten im idealfall nicht anwesenden muss bei einer solchen zusammenkunft die rede sein, denn über uns selbst zu reden wäre zu banal. immerhin sind jens und ich derzeit langweilige vollverdiener in einer festen beziehung. ich hab auch inzwischen schon blumentöpfe auf dem balkon. ööööööööde. um also die gäste nicht mit unserem absolut irrelevanten und nichtssagenden leben zu tode zu langweilen (weil der keller schon voller langeweileleichen ist), nun also die geschichte von dritten und vierten personen. nun, der dritte unterhielt sich mit dem vierten und es muss wohl interessanter als unser leben gewesen sein, denn sie unterhielten sich eine weile. und der dritte fragte den vierten nach seiner telefonnummer, damit man sich auch in zukunft über interessante dinge ohne blumentöpfe unterhalten könne. der vierte jedoch bedauerte, er habe kein telefon, er sei taub und lese das gesagte nur von den lippen und habe einfach ohne gehör sprechen gelernt. nachdem die bei uns anwesenden gäste eine angemessene zeitspanne über diese leistung gestaunt hatten, gab der eine zu bedenken: "wieso, aber es gibt doch vibrationsalarm!?"

ja. den gibt es. dann kann ja der taube rangehen und sagen: "lieber anrufer, vielen dank für deinen anruf. leider kann ich dich nicht hören, aber vielleicht macht die videotelefonie in den nächsten fünf jahren massive fortschritte und da hab ich mir schon mal ne nummer gesichert. nicht, dass die nachher alle weg sind. ruf doch dann noch mal an. danke. dein bob. tschüß."

aber um jetzt nicht allzu arg über leute zu lästern, die ich eigentlich voll mag, hier noch ein hirnfurz aus meinem eigenen nichssagenden dasein: wie einige von euch wissen, habe ich seit jahren einen großen kühlschrank mit extra tür fürs große eisfach und mit energieklasse a. energieklasse a ist übrigens sehr zu empfehlen. als ich umgezogen bin, hab ich in meinem eisfach noch ne packung tiefkühlgemüse gehabt. ich hab einer meiner helferinnen das gemüse angeboten, weil ich es schlecht mitnehmen konnte bis nach münchen. sie hat dankend angenommen. wir haben also den leergeräumten kühlschrank gegen 11:00 uhr eingesackt, ihn bis münchen gefahren, ihn am nächsten tag aus dem auto geholt, ihn dann brav ruhen lassen und abends oder sogar erst am nächsten tag (weiß nimmer so genau, is scho a bissi her) eingeschaltet. beim öffnen des gefrierfachs zum zwecke der reinigung stellte ich fest, dass meine fleißige helferin ihr gemüse vergessen hatte. es war immer noch im eisfach UND: es hatte die kühlkette nie nich verlassen. es ließen sich also immer noch alle steinhart gefrorenen brokkoliröschen von den ebenfalls steinharten möhren lösen. und DAS ist energieklasse a. das alles erzähle ich nur, um von meinem hirnfurz abzulenken, aber der kommt schon noch. nur ich muss ihn ein bissl aufbauschen, sooo spektakulär isse nämlich nich. jedenfalls: den kühlschrank, der in unserer küche schon eingebaut ist, nutzen wir ohne kühlung als vorratsschrank für dosen, brötchen und solchen kram. aber jedes mal, wenn ich nicht ganz wach bin (was öfter vorkommt, zu den ursachen bitte oben forschen unter "vollzeitjob"), hole ich sachen aus dem nicht-kühlschrank an den tisch und tadle mich dann, wenn ich die tür zu lange offen lass: "energieverschwender!", sage ich dann zu mir und: "dann ist doch die ganze kühlung dahin! nein. moment. arrrrr!"

klimawechsel

erneut:

wenn man mitten im april nur deshalb nicht den ganzen tag im bikini auf dem eigenen balkon zubringen kann, weil man dann einen hitzschlag bekommen würde, dann kann man sich sicher sein:
das ist nicht kiel.