ein bisschen streit muss sein

im allgemeinen ist es so, dass mein werter herr lebensgefährte und ich kaum streiten. da wir uns aber natürlich ganz verantwortungsvoll nicht einfach so das große heckmeck entgehen lassen wollen, von dem allerlei paare so berichten, müssen eben streitanlässe erfunden werden, um die natürlich niedrige quote ein bisschen aufzuhübbschen.
einen guten anlass bot neulich ein traum, den ich hatte. so konnte ich jens beim frühstück unter die nase reiben, dass die wahl, die er bei der wohnungssuche in kiel getroffen hatte, ja wohl unter aller sau gewesen war. in der lüdemannstraße? hallo? da isses zwar schön, aber ich wollte ans meeeeeeer! und nicht in so eine riesenwohnung mitten in kiel. kerl! niiiie hörst du mir zu! natürlich hatte ich das erst beim direkten einzug feststellen können, ich armes ding. weiel er erzählt mir ja nie nich irgendwas. jens holte daraufhin aus, um es mir mit gleicher münze heimzuzahlen und meinte, das wäre nur seine rache gewesen, weil ich in unserer küche die spülmaschine ganz nach links versetzt hatte, ohne ihn zu fragen. das ergebe doch gar keinen sinn!!! so zankten wir uns fröhlich durch den morgen und fühlten uns hernach sehr rechtschaffen. mal gucken, was nächste nacht so an frechheiten des werten herrn von und zu hervorbringt. so nicht, mein lieber!

maskottchen des schreckens

nun, wie soll es anders sein, meine krippengruppe hat nun ein plüschmaskottchen. dieses soll hochpädagogisch den verschiedensten zwecken dienen: rollenspiel, trost, beruhigung der gruppe, konzentrationspunkt, etc., etc. 
allein die theorie hinter dem puppenspiel füllt ganze bücherregale. aber das soll an dieser stelle egal sein. wichtig war meiner lieben kollegin und mir, dass die kinder bei der auswahl des betreffenden plüschis beteiligt sind. partizipation und so, nä? so hat eben diese kollegin eine vorauswahl getroffen und wir haben brav nach regeln des reggio-kinderparlaments abgestimmt. nun hatte ich bei der vorauswahl eine kleine schnapsige schnapsidee und die kinder haben sie erstaunlicherweise stark unterstützt, was mal wieder zeigt, dass sie einfach nicht wissen, was gut für sie ist. 
sie haben sich für cthulhu entschieden. 
ja.
genau.
cthulhu.
einer der großen alten. unsterblich. mit gottgleicher macht. wenn die sterne richtig stehen, wird er erwachen und die seelen der menschen verschlingen, die welt wird untergehen.
tot. tot. tot. noch fragen?
DER cthulhu.
nun hat meine kollegin vorgeschlagen, dass der gute ein kleines eigenes bett oben im regal bekommt, wo er genüsslich putzeln kann und wenn die kinder zu laut sind, erwacht er und ("verschlingt ihre seelen!" habe ich dazwischengerufen, da hat sie ganz strafend geguckt. menno.) bittet ganz lieb um etwas mehr ruhe und macht was schönes mit ihnen. oder wenn sie ganz lieb fragen, nimmt er auch mal an kreisspielen teil oder regelt teile des tagesablaufes.
DER cthulhu.
tja. gesagt, getan.
auch bei der namenswahl hatten die kiddies klar vorrechte. cthulhu heißt jetzt susi. das ist fast schon surreal. ihm/ihr kommt auch trotz seiner/ihrer schusseligkeit beim singen (3 ELEFANTEN balancierten auf einem spinnennetz, nicht krokodile, nicht cthulhus und NEIN, auch nicht bananen! und nach drei kommt nicht sieben und nein, beim zählen im morgenkreis darf man nicht die erwachsenen einfach mitzählen, ach susi, du musst schon ein bisschen besser aufpassen!) sehr viel liebe zu, jeder möchte ihn/sie ganz lieb streicheln und das bussiaufkommen ist seit seinem/ihrem einzug auch mächtig angewachsen.
hach, der cthulhu.
schlussendlich muss man ganz klar sagen: meine kiddies sind einfach die besten, sie erweichen sogar das herz des guten, alten seelenverschlingers.