eisberg 1. dez. 2005
Und nun wieder neues aus dem leben von leichtsinnigen menschen. Tja, letzten sommer (2005) hatte ich viel zu tun…vordiplom…uffz. Und daher war nicht viel mit strand und so. pustekuchen.
Nachdem ich dann alle prüfungen überstanden hatte und irgendwann mal wieder mit markus in der gegend rumhing(die sonne scheint?ok, decke schnappen und ab in den park.ist doch egal, ob das schon blätter auf uns runterrieselt, hauptsache im park rumliegen*schlotter*), bemerkte ich mit schrecken, dass er diesen glasigen blick hatte…jetzt mal für alle menschen, die diesen blick nicht kennen: wenn ein mann einen glasigen blick bekommt, liegt das an eurem verdammt guten aussehen, an einer anrückenden erkältung oder an geistiger leere. Aber markus ist ein außergewöhnlicher mann (weshalb er es wohl auch schon so erstaunlich lange aushält, mit mir befreundet zu sein,danke an dieser stelle)bei ihm taucht dieser blick auf, wenn er eine wahnwitzige idee ausbrütet. Ich genoss währenddessen noch etwas die erstaunlich milde oktoberluft, bis sich sein mund öffnete: „du sag mal, eigentlich müssen wir nochmal baden gehen“
Dummerweise hatte er recht, da musste ich rein gar nichts mehr sagen.
also in den kalender geschaut und sich für den ersten dezember zum baden in laboe verabredet, zudem noch abends, denn wir mussten ja auch noch laterne laufen. (es gibt dinge, die man einfach tun muss, da gibt es kein entrinnen: zähneputzen, an geburtstage denken, laterne laufen) am ersten dezember verabschiedeten sich viele freunde, die von meinem vorhaben wussten, komischerweise mit sätzen wie: „schön, dich gekannt zu haben“ oder „wir werden dich vermissen“ ob’s da einen zusammenhang gab?
Packen für anfänger:
Pullover
Laternen
Pullover
Socken
Feuerzeug
Socken
Socken
Busfahrkarte
Decken
Badesachen
…
…
Ach ja, glühwein!
Im bus nach laboe konnte man noch herrlich miteinander fachsimpeln, wie wagemutig und außergewöhnlich man doch war und wie langweilig alle anderen…in laboe selbst bei -3°C (gefühlte temperatur: absoluter nullpunkt) sah das eher danach aus, als seien wir komplette idioten und alle anderen einfach der ansicht, dass man sein leben doch einfach noch ne weile behalten könnte. Mist. Tja, aber nun waren wir schon mal da, also hübsch den strand rauf und runter gesprintet…auf eiskristallen…um den kreislauf in schwung zu bringen,(die schwäne auf dem wasser schauten skeptisch) schnell noch die laternen als ortsangabe aufgehängt, denn es war ja dunkel, und dann raus aus den klamotten und runter zum wasser. Wasser testen.
Wuuuuaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!
Bloß nichts anmerken lassen. Ich stiefelte also ziemlich wild rein ins kühle nass, war bis kurz über den knien drin und blickte zurück auf markus, dessen gesichtsausdruck erstaunliche ähnlichkeit mit einer rosine hatte. Aber ich war wild entschlossen, ich spritzte mich selbst an…meine arme, meinen oberkörper, ich sang „laurenzia,liebe laurenzia mein…“(bei diesem lied muss man schwungvoll mehrmals in die knie gehen) und plötzlich war ich mir so sicher, dass ich zum ersten mal im leben schwäne kichern hörte, einige murmelten spöttisch: „menschen!“ aber vielleicht war mir auch einfach nur zu kalt. Ich spürte meine füße nicht…überhaupt nicht. Diese information gab ich an markus rüber, der auch noch nicht weiter rein gekommen war als ich, woraufhin er mich fast anbrüllte: „jetzt komm raus da!!!“
Ok, mit einiger mühe stolperten wir zurück zu unserem lagerplatz (versuch das mal ohne füße!) und wieder in 10 schichten klamotten eingepackt, ließen uns von glühwein, dem herrlichen blick auf die stadtlichter und den sternenhimmel auf normale betriebstemperatur aufwärmen. Ein laternenlauf zum bus und dann vom bus durch den park nach haus machten den abend perfekt.
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